Ankermieter wird der Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e.V.
„Wer uns künftig besucht, soll gleich merken, dass man zu den Gärtnern kommt“
Ab Sommer 2022 wird vom Oberhausener OLGA-Park eine „Strahlkraft im grünen Bereich für ganz NRW ausgehen“. Davon zeigte sich die Präsidentin des 2016 vereinigten Landesverbands Gartenbau Nordrhein-Westfalen e.V., Eva Kähler-Theuerkauf bei der Vorstellung eines außergewöhnlichen Oberhausener Bauvorhabens überzeugt. Denn „Zum Steigerhaus“ in Osterfeld wird derzeit in einer atemberaubenden Geschwindigkeit das sogenannte „Haus der Grünen Verbände“ errichtet. Mitte Mai war mit den Erdarbeiten begonnen worden, schon im September soll der Rohbau mit einer Geschossfläche von insgesamt 2.300 m² komplett stehen. Der Gebäudekomplex soll nach Baufertigstellung im Sommer nächsten Jahres Standort wichtiger Verbände der Gartenbaubranche aus NRW werden. Bauherr ist die eigens von den Treuhandstellen Dauergrabpflege im Rheinland und in Westfalen gegründete OLGA Treu GmbH. Das Investitionsvolumen beträgt rund 12,5 Mio. Euro.
Haus der Grünen Verbände wird NRW-weit zur zentralen Adresse einer ganzen Branche
Ankermieter vom „Haus der Grünen Verbände“ ist die Geschäftsstelle des Landesverbands Gartenbau NRW mit seinen mehr als 2.000 Mitgliedsbetrieben. Der Standort am OLGA-Park in Oberhausen soll ab Sommer 2022 der neue zentrale Sitz des Landesverbandes werden, der aktuell zwei Geschäftsstellen in Köln und Dortmund hat. Für den neuen Standort hatte man sich bereits 2018 entschieden. „Wir haben Oberhausen schon seit der Landesgartenschau 1999 in guter Erinnerung. Bereits seitdem war klar: Das ehemalige Zechengelände hier in Osterfeld hat nicht nur eine Bergbau- sondern auch eine gärtnerische Geschichte“, erklärte Eva Kähler-Theuerkauf. Und da sei es durchaus naheliegend gewesen, dieses zentral gelegene Areal nun auch als Standort der neuen Geschäftsstelle zu wählen, auch in dem Wissen, dass sich in Oberhausen historisch Rheinland und Westfalen vermischt haben. Denn ein Teil der Stadt gehörte früher ja zum Rheinland, ein anderer zu Westfalen. „Das machte die Entscheidung für uns Rheinländer und Westfalen für Oberhausen leichter“, berichtete sie schmunzelnd.
Als weitere Mieter stehen jetzt schon die Fördergesellschaft Gartenbau, die Rheinische Treuhandstelle für Dauergrabpflege sowie die Gesellschaft für Dauergrabpflege Westfalen-Lippe fest. Auch der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW sowie der Verband des Deutschen Blumen-Groß- und Importhandels haben sich entschieden, nach Oberhausen zu ziehen. „Das Haus wird damit zur Adresse einer ganzen Branche. Man kann auch sagen: Der Gartenbau sitzt ab 2022 in Oberhausen“, freute sich Eva Kähler-Theuerkauf beim Baustellenbesuch. Nur zwei Teilflächen von jeweils 350 Quadratmeter sind aktuell noch frei. Die eine Fläche befindet sich im Erdgeschoss, die andere im 3. OG mit unverbautem Blick über die Stadt.
„Dieses Gebäude ist ein schöner Schlussstein einer guten Entwicklung auf dem Gelände Zeche Osterfeld“, freute sich Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz über dieses „grüne Bauvorhaben“. Weiter betonte er: „Wir freuen uns, dass der Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e. V. und seine Tochtergesellschaften ihre bisherigen Geschäftsstellen aus Köln und Dortmund hier am Standort Oberhausen im neuen Quartier ,OLGA-Park‘ ansiedeln. Mit dem Landesverband sowie dem Verband des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus entstehen hier nicht nur 40 Arbeitsplätze. Wir gewinnen auch wichtige Experten und Partner für die Bewältigung der Klimaherausforderungen.“
Dem schloss sich Michael Rüscher, Geschäftsführer der OWT Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung an und betonte: „Mit dem ,Haus der Grünen Verbände‘ schreibt unsere Wirtschaftsförderung das letzte Kapitel der erfolgreichen Entwicklung des neuen Stadtquartiers am OLGA-Park.“ „Wenn das Gebäude im nächsten Jahr fertig gestellt ist, werden allein seit 2018 rund 30 Millionen Euro auf dem nördlichen Areal des ehemaligen Zechengeländes in Büros und Wohnungen investiert worden sein und es konnten 150 Arbeitsplätze angesiedelt werden.“ Damit könne man sehr zufrieden sein, erklärte der Oberhausener Wirtschaftsförderer. Das im Bau befindliche „Haus der Grünen Verbände“ verglich Rüscher mit „Kirschen auf dem Sahnekuchen“. Es sei ein architektonisches Highlight, ein richtiger Hingucker.
Das war auch von Anfang das Ziel der Bauherren und -planer. „Für uns war immer klar: Die Architektur des grünen Hauses sollte bestechen. Wer uns künftig besucht, soll gleich merken, dass man zu den Gärtnern kommt“ erklärte Fritz Mölders von der Rheinischen Treuhandstelle für Dauergrabpflege GmbH, stellvertretend für die Investoren. Schaut man sich den nun so gut wie abgeschlossenen Rohbau und die weiteren Planungen an, dann kann man sich schon jetzt vorstellen, dass dieses Ziel auf ganzer Linie erreicht werden kann. Denn hier wird ein wirklich grünes Haus verwirklicht. Dafür sorgen begrünte Dächer und Terrassen ebenso wie eine grüne Parkplatzfläche mit über tausend Quadratmetern für die Mitarbeitenden und Besucher des Hauses. Allein für die Außengestaltung, zu der auch eine möglichst geringe Flächenversiegelung des gesamten Areals gehören soll, ist ein Investitionsvolumen von fast einer Millionen Euro geplant.
Das gesamte Gebäude wird selbstredend energetisch auf dem neuesten Stand der Technik sein und weist eine hohe Energieeffizienz auf. „Schon jetzt steht fest, dass hier 40 Prozent CO2 eingespart werden können.“ Das verspricht Torsten Sieben vom Generalunternehmen Goldbeck. Und das Bauvorhaben wird schlussendlich sogar CO2-neutral errichtet werden können. Denn zum Ausgleich für den unvermeidlichen CO2-Verbrauch während der Bauphase will der Generalunternehmer Goldbeck Tausend neue Bäume in Osterfeld pflanzen.
Fotos: Claudia Wendt, Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e.V.