Fraunhofer UMSICHT errichtet auf dem Institutsgelände an der Osterfelder Straße 3 in Oberhausen ein Gebäude, das Raum bietet, um Großprojekte gemeinschaftlich mit Partnern zu bearbeiten.

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Foto/Grafiken Architekturbüro Sievers
Die Fotomontage zeigt die Gebäudeansichten von Norden und Osten im Gebäudebestand von Fraunhofer UMSICHT an der Osterfelder Straße 3, Oberhausen

Der zweigeschossige Anbau erweitert den Gebäudebestand um 380 Quadratmeter Technikumsfläche und 350 Quadratmeter Bürofläche. In den Technika, 8 Büros und 2 Besprechungsräumen werden die Partner des Verbundprojekts Carbon2Chem® ein Zuhause finden. Der Bezug ist für das Jahresende 2017 geplant.

Die vorbereitenden Auskofferungsarbeiten sind seit Mitte Mai in vollem Gange. Der Zeitplan ist eine Herausforderung für die Bauherren bei Fraunhofer UMSICHT: Im Spätsommer soll die Außenhülle der Gebäudeerweiterung stehen. Zum Jahresende bereits soll der Anbau an das Gebäude G bezugsfertig sein. Bezogen wird das Gebäude von den Partnern, die sich im Verbundprojekt Carbon2Chem® das Ziel gesteckt haben, Hüttengase aus der Stahlproduktion – einschließlich des darin enthaltenen Kohlendioxids CO2 – zu nutzen, um daraus chemische Produkte herzustellen.

Kreative Arbeitsstätte für das Verbundprojekt Carbon2Chem®

Unter gemeinsamer Koordination der thyssenkrupp AG, von Fraunhofer UMSICHT und dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr arbeiten 16 weitere Projektpartner an der Entwicklung von Technologien für chemische Synthesen z. B. zur Katalyse, mit denen das Hüttengas aus der Stahlproduktion gereinigt, konditioniert und in marktfähige Chemieprodukte oder Treibstoffe umgewandelt werden kann. Derartige Technologien bereitzustellen und in den Kontext von Hüttenwerken zu integrieren, sind die wesentlichen Herausforderungen im Projekt, die nur in engem Schulterschluss der Partner zu leisten sind.

»Wir können es kaum abwarten, das Gebäude mit seinen 8 Büros, 2 Besprechungsräumen und den Labors nutzen zu können. Es bietet den Partnern im Verbundprojekt die offene Innovationskultur, die erforderlich ist, um die sehr anspruchsvollen Ziele zu erfüllen, die wir uns gesteckt haben«, erläutert Prof. Görge Deerberg, stellv. Institutsleiter von Fraunhofer UMSICHT und Mitglied des Koordinationskreises des Verbundprojekts Carbon2Chem® den ambitionierten Zeitplan für den Gebäudebau. »Noch arbeiten wir an unterschiedlichen Orten und treffen uns regelmäßig. Künftig haben wir einen zentralen Ort, an dem wir uns schnell austauschen können: Das erhöht den Wissenstransfer und wird die Zusammenarbeit deutlich effizienter gestalten. Der Empfangsbereich des Gebäudes ist offen gestaltet und bietet die Möglichkeit, kleinere Empfänge durchzuführen, die bei Verbundprojekten durchaus üblich sind«, erläutert er die Gebäudekonzeption.

Die Technika im neuen Gebäude werden genutzt, um Technologien zur Gasreinigung, zur katalytischen Herstellung von Methanol und höheren Alkoholen zu erproben und zu entwickeln.

Carbon2Chem®

Am 27. Juni 2016 fiel der offizielle Startschuss des Projekts mit einer Auftaktveranstaltung in der Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg. Das Verbundprojekt Carbon2Chem® läuft bis zum Jahr 2020 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 60 Millionen Euro gefördert. Das Konsortium setzt sich zum Ziel, die Forschungsergebnisse möglichst schnell im großen Maßstab in Hüttenwerken umzusetzen.

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