Kassensysteme intuitiv wie Smartphones

 

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Dominik Skora, Karl-Heinz Faulhaber und Ulrich Huhn wunderten sich darüber, dass Kassensysteme im Zeitalter von Smartphones und Tablets noch immer auf althergebrachte Weise funktionierten. Um dies zu ändern, gründeten sie 2015 die copago GmbH & Co. KG, die mit 15 Mitarbeitern eine Kassenlösung bietet, deren Bedienung Spaß machen soll.

 

Mit insgesamt 153 Bewerbungen verzeichnete der Wettbewerb des NRW-Wirtschaftsministeriums und der NRW.BANK in diesem Jahr so viele Bewerbungen wie noch nie. Zehn engagierte Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer aus Nordrhein-Westfalen haben es mit ihren innovativen und erfolgreichen Geschäftsideen unter die Nominierten geschafft.

 

Herr Skora, warum haben Sie sich selbstständig gemacht?

Wir kannten uns bereits viele Jahre in der Kassenwelt aus und konnten beobachten, wie sich die IT-Welt immer weiter veränderte. Mittlerweile nutzen Menschen in allen Altersklassen Smartphones, Tablets und den PC zu Hause. Zu Hause werden Bilder und Daten ganz selbstverständlich in die Cloud synchronisiert, und Nutzer von Smartphones haben Spaß an der Bedienung der Geräte.

Wir kennen die Kassenwelt aus Anwendersicht und haben uns die Frage gestellt, warum Kassensysteme nicht auch auf den IT-Wandel eingehen und warum Kassensysteme nicht so entwickelt werden, dass der Anwender Spaß hat, daran zu arbeiten. Deshalb haben wir copago gegründet. Gleichzeitig war copago für uns persönlich eine Chance, uns weiterzuentwickeln.

Was macht Ihr Unternehmen, welche Produkte oder Dienstleistungen bietet es? Was ist das Besondere, die Idee?

copago hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb einer modernen und äußerst intuitiv bedienbaren Kassenlösung spezialisiert. Das Besondere an der Kassenlösung ist, dass es Spaß macht, daran zu arbeiten. Das System wurde aus Anwendersicht entwickelt und funktioniert so einfach und intuitiv wie das eigene Smartphone.

Durch den Einsatz der Cloud stehen Daten für unsere Kunden in Echtzeit auf dem Smartphone oder PC zur Verfügung, sodass Unternehmen in der Lage sind, während des laufenden Tages Einfluss auf das Tagesgeschäft zu nehmen. Die copago Kasse eignet sich für kleine Einzelunternehmen, Filialisten bis hin zu Konzernen gleichermaßen gut. copago bietet die Softwarelösung sowohl zum Kauf als auch zur Miete an. Eine weitere Besonderheit ist, dass copago die Lösung über ein Partnernetzwerk vertreibt und somit eine regionale Betreuung anbieten kann.

Was waren und sind Ihre größten Herausforderungen zu einem erfolgreichen Unternehmertum?

Die größte Herausforderung zu Beginn ist immer der erste Kunde. Wir hatten das Glück, dass wir bereits im ersten Monat nach Gründung ein Unternehmen mit 80 Filialen für unsere Lösung begeistern konnten und direkt den ersten Auftrag erhalten haben. Nach unserem ersten Messeauftritt hatten wir eine so große Nachfrage, dass wir mit einem kleinen Team Schwierigkeit hatten, alle Aufträge schnellstmöglich abzuarbeiten. In der Wachstumsphase ist es schwierig, gute und engagierte Mitarbeiter zu finden, die das Risiko Start-up mitgehen. Wir suchen weiterhin Mitarbeiter in verschiedensten Bereichen. Wir haben ein tolles Team gefunden, welches sich für unsere Produkte begeistert und voll und ganz hinter copago steht.

 

Welche Unterstützungsangebote haben Sie genutzt? Welche waren besonders hilfreich?

Wir haben zu Beginn eine Gründerberatung bei der Mülheim & Business GmbH in Anspruch genommen. Frau Dr. Willim und das Team haben unseren Businessplan geprüft, uns wertvolle Tipps gegeben und in der Startphase mit ihrem Netzwerk unterstützt. Begonnen haben wir im Haus der Wirtschaft in Mülheim an der Ruhr. In diesem Haus sind viele Unternehmen aus verschiedensten Bereichen ansässig, sodass man gute Möglichkeiten hatte, sich zu vernetzen und zu verschiedenen Themen auszutauschen.

In welcher Form engagieren Sie sich gesellschaftlich oder sozial?

Wir engagieren uns sehr für unsere Mitarbeiter und deren Familien. Unsere Mitarbeiter können sich ihre Arbeitszeit frei einteilen oder auch mal einen Tag im Homeoffice verbringen. Ein Kickertisch, frisches Obst und regelmäßige gemeinsame Essen tragen dazu bei, dass sich unsere Mitarbeiter bei uns wohlfühlen.

Was ist für Sie der größte Unterschied in Ihrem Arbeitsalltag im Vergleich zu vorher?

Der große Unterschied ist, dass wir unsere Ideen ganz nach unseren Vorstellungen umsetzen können. Das macht uns allen wahnsinnig viel Spaß und führt dazu, dass unsere Mitarbeiter und Kunden unsere Kassenlösung lieben.

Was hat sich sonst noch verändert? Wie bewerten Sie Ihre Lebensqualität?

Die Verantwortung hat sich natürlich geändert, die man nun auch für das gesamte Team hat. Der Arbeitstag ist vielleicht etwas länger geworden. Der Spaß bei der Arbeit sorgt jedoch für ein gutes Lebensgefühl.

Welche Vision haben Sie für Ihr Unternehmen? Wo stehen Sie in 15 Jahren?

Wir planen, unser Partnernetzwerk zunächst in Deutschland, Österreich und der Schweiz weiter auszubauen und gemeinsam mit unseren Partnern mehr Kunden und auch neue Märkte zu erschließen. Unser Ziel ist es, insbesondere in den Branchen Bäckerei und Tabak-Presse Marktführer im Bereich PC-Kassenlösungen zu werden und im Einzelhandel große Marktanteile zu sichern. Unser Produkt haben wir so konzipiert, dass wir auch auf den internationalen Markt bereits vorbereitet sind. Auch ein Börsengang ist für uns langfristig denkbar.