Neue Ausstellung im Gasometer Oberhausen wird wieder viele Besucher in die Stadt ziehen

 

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

„Alpenglühen am Matterhorn im Gasometer“; Thomas Machoczek

Heimstätten der Götter. Lebensraum der Extreme. Ultimative Herausforderung für Abenteurer und Eroberer. Zufluchtsorte der Mystiker und Mönche. Sehnsuchtsorte für Wanderer, Romantiker und Bewunderer der Natur.

„Der Berg ruft“ heißt die aktuelle Ausstellung im Gasometer Oberhausen. Sie zeigt ab 16. März 2018 die Vielfalt der Berge und erzählt von der ewigen Faszination, die diese imposanten Welten in kargen Höhen und dünner Luft auf uns Menschen ausüben. Kurator der Ausstellung ist Prof. Peter Pachnicke: „Mit ‚Der Berg ruft‘ erzählen wir von wundervollen Orten, die seit jeher die Menschen fasziniert haben. Atemberaubende Bilder ziehen die Betrachter in ihren Bann und machen einige der beeindruckendsten und erhabensten Lebensräume unseres Planeten erlebbar“.

Die Ausstellung lässt ihre Besucher teilhaben an den legendären Erstbesteigungen der berühmtesten Gipfel der Erde, sie berichtet von großartigen Triumphen und dramatischen Niederlagen. Und sie erzählt von der jahrtausendealten Ehrerbietung, mit der Menschen den Bergen begegnen; denn sie waren stets auch Orte religiöser Verehrung, der Zuflucht und Besinnung in Abgeschiedenheit, voller Mythen und Geheimnisse. In einzigartigen Filmausschnitten und prachtvollen Fotopanoramen zeigt die Ausstellung, wie in den gewaltigen Gebirgsmassiven der Erde einzigartige Lebenswelten mit ihrer ihnen eigenen Tier- und Pflanzenwelt entstanden sind. Und sie macht den ewigen Kreislauf des Gesteins nachvollziehbar, das sich in Jahrmillionen auffaltet – und in gleichen Zeiträumen von Erosion zermahlen wird und wieder vergeht.

Der Berg schwebt

Höhepunkt der Ausstellung im 100 Meter hohen Luftraum des Gasometers ist eine monumentale Nachbildung des Matterhorns, die den legendären Berg anhand modernster 3D-Projektionen im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten eindrucksvoll in Szene setzt. Der monumentale, 17 Meter hohe Berg schwebt seitenverkehrt im riesigen Raum und spiegelt sich im Fußboden der obersten Gasometer-Ebene. Die Besucher haben dort die einmalige Gelegenheit, aus der Vogelperspektive auf den bekanntesten Gipfel der Alpen herabzublicken. Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer Oberhausen GmbH: „Die neue Ausstellung versetzt tatsächlich Berge: Wir holen den bekanntesten Gipfel der Alpen, der wie kaum ein anderer die Sehnsüchte der Menschen geprägt hat, in den Gasometer Oberhausen und lassen ihn über den Köpfen der Besucher schweben“.

Erdbeobachtungsdaten des DLR

Projektpartner der Ausstellung ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Prof. Hansjörg Dittus, Vorstand für Raumfahrtforschung und -technologie im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Mit der Fernerkundung aus dem All liefern und verarbeiten wir Daten, um die Veränderung der Erdoberfläche, der Atmosphäre oder den globalen Wandel abzubilden und zu erforschen. Das Matterhorn war für uns ein Experimentierfeld, auf dem wir einige unserer Methoden testen und bewerten konnten.“
Nils Sparwasser, Abteilungsleiter am Earth Observation Center des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erklärt das Verfahren so: „Die Oberfläche des schwebenden Matterhorns erhält ihre Details durch hochpräzise Geländedaten, die wir am Earth Observation Center aus Flugzeug- und Satellitenaufnahmen gewonnen haben. Mit Hilfe des virtuellen Abbildes des Matterhorns haben wir am Computer die Animationen erzeugt, die auf der Skulptur zu sehen sind. Sie umfassen 67 Millionen Pixel pro Einzelbild – 60 mal pro Sekunde!“

2033 Quadratmeter Berg-Leinwand

Die enorme Datenmenge wird benötigt, um für jeden einzelnen der 17 verwendeten Projektoren die optimale Auflösung zu gewährleisten. Die technischen Herausforderungen, um die Projektion pixelgenau auf die von der Lübecker Firma „geo – die Luftwerker“ errichtete Bergskulptur zu bringen, sind enorm: Soft- und Hardware müssen höchsten Anforderungen an Bildqualität, geometrische Korrektur und dezentrale Synchron-Wiedergabe aller 17 Projektionsfelder gerecht werden. Kein Projektionsfeld gleicht dem anderen, und an bestimmten Stellen überlappen sich bis zu vier Projektionen zu einem Bild.
„Das, was wir schließlich auf die 2033 Quadratmeter Bergoberfläche ausspielen, sind technisch bedingt 39 Millionen Pixel, 60 mal in der Sekunde“, erklärt Tobias Wursthorn, Geschäftsführer von Intermediate Engineering: „Wir bespielen das Matterhorn also mit der 19fachen Datenmenge, wie sie in einem aktuell hochklassigen Kino mit 4096 mal 2160 Pixeln, 24 mal pro Sekunde, gezeigt wird.“

made in NRW

Ministerpräsident Armin Laschet, der die Ausstellung eröffnete, weist in seiner Rede darauf hin, dass die Technik für die Datenerstellung und Berechnung sowie die Projektion aus NRW kommen und dies einmal mehr die Innovationskraft zeigt.