Lenord + Bauer erhielt Auszeichnung – Wir gratulieren unserem ENO-Gesellschafter!

 

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andres Pinkwart (li) und Juryvorsitzender Prof. Oliver Koch (re) von der Hochschule Ruhr-West gratulieren Dr. Matthias Lenord und Burkhard Stritzke zur Auszeichnung im Rahmen des Innovationspreises des Netzwerk ZENIT e.V.

Netzwerk ZENIT e.V. vergibt zum achten Mal Innovationspreis

 

Die Sieger des zum achten Mal vom Netzwerk Zenit e.V. ausgeschriebenen Innovationspreises stehen fest. Am 6. März zeichnete NRW-Wirtschafts- und Digitalisierungsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart als Schirmherr des Wettbewerbs in Mülheim an der Ruhr den Sieger und fünf weitere Unternehmen aus. Um den Innovationspreis hatten sich 22 Projekte mit hoch interessanten Wettbewerbsbeiträgen beworben.

Unter dem Motto „Erfolg durch Kooperation“ waren NRW-weit innovative Produkt- und Dienstleistungsideen gesucht worden, die in Kooperation eines mittelständischen Unternehmens mit einer Hochschule oder Forschungseinrichtung bzw. von Unternehmen untereinander entwickelt wurden. Weil die Qualität der eingereichten Beiträge außergewöhnlich hoch war, wurden gleich sechs Projekte ausgezeichnet.

Gewinner des mit 5.000 Euro dotierten Innovationspreises ist die Cornelsen Umwelttechnik GmbH aus Essen. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht aus Oberhausen entwickelte das mittelständische Unternehmen eine innovative Technologie für eine effiziente und ressourcenschonende Reinigung PFC-verunreinigter Wässer. Auszeichnungen erhielten darüber hinaus die GED Gesellschaft für Elektronik und Design mbh aus Ruppichteroth-Winterscheid im Rhein-Sieg-Kreis, die Lenord, Bauer & Co. GmbH aus Oberhausen, die Coatema Coating Machinery GmbH aus Dormagen, die Bernd Münstermann GmbH & Co. KG aus dem münsterländischen Telgte und die GreenGate AG aus Windeck an der Sieg mit ihren jeweiligen Kooperationspartnern.

 

Lenord, Bauer & Co. GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Systeme der Mess-, Regelungs- und Steuerungstechnik im Bereich der Bewegungsautomatisierung und beschäftigt rund 250 Mitarbeiter. Die Hauptniederlassung ist in Oberhausen, Standorte gibt es darüber hinaus auch in Gladbeck und Shanghai, Vertriebspartner in 23 Ländern. Zu den Hauptabsatzmärkten gehören unter anderem die Schienenverkehrstechnik, Erneuerbare Energien und der Allgemeine Maschinenbau.

Lenord + Bauer (L+B) hat sich bereits vor Jahrzehnten auf die Herstellung von extrem widerstandsfähigen Sensoren für Schienenfahrzeuge spezialisiert. Und die müssen einiges aushalten, sind sie doch Wind und Wetter häufig schutzlos ausgeliefert. Bis Ende 2016 gab es kein System zur Überwachung von Achslagern bzw. Radsätzen – weder für Neufahrzeuge, noch zum Nachrüsten bestehender Züge. Dies zu ändern hatte sich L+B gemeinsam mit dem 1991 an der Technischen Universität Chemnitz gegründeten Zentrum für Mikrotechnologien (ZfM) vorgenommen. Zusammen entwickelte man ein MEMS-basiertes Beschleunigungssensorsystem sowie ein übergeordnetes Monitoringsystem für die Echtzeitauswertung der MEMS-Sensorsignale. MEMS (microelectromechanical systems) sind einige Millionstel Millimeter kleine mikroelektromechanische Systeme, die sich unter anderem in iPods, Herzschrittmachern, Autoreifen und Bürodruckern verbergen.

Durch die Vernetzung der Einzelsysteme schafften es die Projektpartner, kritische Systemzustände des Fahrwerks im Schienenfahrzeug in Echtzeit aufzudecken. Das Überwachungssystem identifiziert dabei kritische Muster und leitet Warnmeldungen an den Fahrzeugführer bzw. die Leitstelle. Eine Beinah-Katastrophe wie der ICE-Achsbruch in Köln wäre damit mit hoher Wahrscheinlichkeit zu verhindern, aber zumindest viel früher zu erkennen gewesen.

Das ZfM machte im Rahmen des Projektes große Fortschritte in der Entwicklung neuartiger MEMS-Technologien. Für L+B bot der erfolgreiche Abschluss der Entwicklungsarbeiten die Chance, neben der bereits etablierten Bewegungsautomatisierung eine neue Technologiesäule aufzubauen sowie national und international neue Marktsegmente, insbesondere in den für den Standort NRW wichtigen Branchen Werkzeugmaschinen und Schienenverkehr zu erschließen.

Die innovative, intelligente Signalauswertung konnte nur durch die Synergien, die durch die Zusammenarbeit der in ihren Technologiesegmenten weltweit führenden Partner entstanden sind, realisiert werden. „Mit einem industriellen Chipanbieter, der ausschließlich in größeren Serienstückzahlen denkt, wäre dies nicht möglich gewesen“, so Projektleiter Burkhard Stritzke.

Bereits kurz nach der Markeinführung im Juni 2017 wurden erste kommerzielle Erfolge erzielt. Darüber hinaus lässt sich die Entwicklung auch in den Bereichen Industrie 4.0 sowie der Zustandsbewertung und vorbeugenden Wartung einsetzen. Der Projekterfolg, so der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Matthias Lenord „ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung unserer Technologiekompetenz, zum Ausbau der Markt- und Technologieführerschaft und der Entwicklung neuer Sensorprinzipien in den Bereichen innovative Sensor-, Magnet-Drehgeber- und Monitoringsysteme. Nur durch Produkte, die weltweite Alleinstellungsmerkmale aufweisen, können der Wirtschaftsstandort NRW und damit Arbeitsplätze langfristig gesichert werden.“