Mitten in der City entsteht ein echtes Highlight

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Foto Hans Blossey

Die fünf Geschosse des neuen Verwaltungsgebäudes mit Gewächshaus stehen

Am Oberhausener Altmarkt entsteht mit dem neuen Jobcenter ein städtebauliches Ausrufezeichen und belebendes Element für die Alt-Oberhausener Innenstadt. Mit dem Bau des Verwaltungsgebäudes wird ein gebäudeintegriertes Dachgewächshaus als nationaler Anlaufpunkt für den innovativen Städtebau entstehen. Durch die Einbindung des gebäudeintegrierten Dachgewächshauses in den Neubauprozess eines öffentliches Verwaltungsgebäudes soll eine lebendige, offene, vielfältige und innovative Szene u. a. auch von Baukulturschaffenden, Städtebauern und Pflanzenproduzenten geschaffen werden und ein Projekt mit nationaler und internationaler Wahrnehmbarkeit über die Ruhrgebietsmetropolen hinaus entstehen.

OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt begrüßte in seiner Anmoderation die zahlreichen Gäste, bevor Frau Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz in Vertretung des kurzfristig erkrankten Oberbürgermeisters Daniel Schranz das erste Grußwort an die Anwesenden richtete. Ihm folgten der Staatssekretär Gunther Adler aus dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie Architekt Johannes Kuehn, bevor Polier Sebastian Klatt in traditioneller Weise den Richtspruch sprach.

Nach der Grundsteinlegung im Oktober des vergangenen Jahres verliefen die Arbeiten ohne größere Unterbrechungen. Auch die Frostphasen im Winter mit andauernden Minustemperaturen konnten wieder aufgeholt werden. So konnte der Zeitplan mehr als eingehalten werden und schon Anfang Juni war der Rohbau des Verwaltungsgebäudes fertig gestellt. „Ein Dank geht an dieser Stelle an die beim Bau beteiligten Firmen für ihre zuverlässige Arbeit“, erklärt OGM-Geschäftsführer Horst Kalthoff.

Der Einzug der bis zu 233 Mitarbeiter des Jobcenters soll bis Ende Dezember 2018 erfolgt sein. Diese werden sich in den ebenso vielen Einzelbüros auf einer Gesamtfläche von 6990 Quadratmetern verteilen. Zu dieser Fläche gehört auch ein öffentliches Café im Erdgeschoss, das mit einem freundlichen Ambiente Mitarbeitern wie Bevölkerung gleichermaßen zur Verfügung steht.

Mit dem neuen Jobcenter am Oberhausener Altmarkt entsteht ein städtebauliches Ausrufezeichen und belebendes Element für die Alt-Oberhausener Innenstadt. Das auf dem Dach des Gebäudes entstehende Dachgewächshaus wird dabei dauerhaft für Aufmerksamkeit sorgen. „Das Bauwerk wird weit über die Stadtgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgen, weil es gestalterisch und durch die außergewöhnliche Begrünung Maßstäbe setzen wird. Das Gebäude ist ökologisch sinnvoll und wird das Quartier deutlich aufwerten“, zeigt sich Oberbürgermeister Daniel Schranz beeindruckt von dem Projekt.

Für die Umsetzung des Projektes sind die Stadttöchter Verwaltungszentren Oberhausen GmbH (VZO) und Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) verantwortlich. Die OGM hatte auf Wunsch von Stadt und Bund einen Architektenwettbewerb ausgelobt, bei dem sich das Berliner Büro Kuehn Malvezzi Projects GmbH mit seinen Entwürfen durchgesetzt hatte.

Europaweit betritt Oberhausen städtebauliches Neuland, ist sich OGM-Geschäftsführer Horst Kalthoff sicher. „Denn das Projekt verbindet Themen, die bisher nicht miteinander in Bezug stehen, wie etwa die Erprobung und Vernetzung von Gebäudetechniken, Haustechnik und der Lebensmittelproduktion in der Innenstadt.“

Der Altmarktgarten ist dabei nicht nur Produktionsstätte für frische und nachhaltige Lebensmittel, sondern auch ein Ort für Innovation. Dieses Projekt, welches die Erprobung und Vernetzung von Gebäudetechnologien und Haustechnik und der Lebensmittelproduktion im verdichteten, innerstädtischen Raum zum Ziel hat, kann Vorbildfunktion für die zukunftsfähige Stadt sein. In Deutschland und auch den Nachbarstaaten ist dieser Ansatz bislang weitgehend einzigartig und bringt somit ein großes Transferpotenzial mit.

„Es freut uns besonders, dass die wissenschaftliche Ausgestaltung und der spätere Teilbetrieb des Dachgartens durch Wissenschaftler des Fraunhofer UMSICHT unterstützt wird“, erklärt OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt abschließend zur Symbiose aus Forschung und Entwicklung am urbanen Standort Oberhausener Altmarkt.

Gefördert wird das Projekt: „Altmarktgarten – Systemlösungen für Grün in der Stadt, Gestaltung und Bau eines gebäudeintegrierten Dachgewächshauses zur nachhaltigen Pflanzenproduktion und als Nukleus für städtebauliche Kultur- und Innovationsprozesse“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen des Bundesprogrammes „Nationale Projekte des Städtebaus“.

Der produktionsfähige Betrieb des Gewächshauses Altmarktgarten soll dann ab Mitte 2019 hergestellt sein.

Die Investitionssumme für das Gebäude inklusive Dachgewächshaus beträgt über 30 Millionen Euro. Die Fördersumme des Bundes für das gebäudeintegrierte Dachgewächshaus beträgt 2,3 Millionen Euro.