Unternehmen, Verbände, Forschung, Wirtschaftsförderung, Kammer, Arbeitsagentur, Handwerkerschaft und Stadt haben sich an einen Tisch gesetzt und eine gemeinsame Strategie für die Wirtschaft in Oberhausen entwickelt

 

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Mit der Abstimmung konnten Prioritäten gesetzt werden

 

Eine Liste mit gebündelten Vorschlägen, um Oberhausen als Wirtschaftsstandort zu stärken, liegt vor – Projekte und Aktionen können nun folgen

 

Gewerbeflächen entwickeln, innovative Wohnquartiere bauen, eine einheitliche Werbestrategie für Oberhausen, eine Kampagne für duale Ausbildung – das sind vier der 40 konkreten Vorschläge, die Vertreter von Stadt, Politik, Wirtschaft und Forschung im Rahmen des Projekts „Masterplan Wirtschaft“ erarbeitet haben. „Wir haben einen intensiven Prozess hinter uns, um gemeinsam mit allen Akteuren unsere Stadt und unseren Wirtschaftsstandort voranzubringen. Die vielen Projekte werden nun priorisiert und so organisiert, dass wir sie nun auch anpacken können.“ Mit diesen Worten eröffnete Dezernent Ralf Güldenzopf den interaktiven Workshop im Fraunhofer-Institut, zu dem Mitte Dezember auch 100 der rund 250 beteiligten Unternehmer und Stakeholder kamen, die sich ehrenamtlich im Masterplan Wirtschaft eingebracht hatten.

Unternehmerverband, Industrie und Handelskammer, Agentur für Arbeit, Fraunhofer UMSICHT, Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung sowie Stadt Oberhausen stellten gemeinsam die in fünf Arbeitsgruppen und auf der Grundlage von rund 150 Ideen entwickelten Punkte vor. Einige weitere Beispiele: WLAN für die Innenstädte, Digitalisierung der Schulen, mehr und schnellere Baugenehmigungen, Förderung der Kooperation von Wirtschaft und Hochschule Ruhr-West, Einrichtung eines regelmäßig tagenden Wirtschaftsrats.

Vor 15 Monaten hatte Oberbürgermeister Daniel Schranz den Masterplan-Prozess angestoßen. Der Plan wird Richtschnur für Wachstum und Beschäftigung sein und neben strategischen Zielen auch konkrete Handlungspakete beschreiben. Als erstes Zwischenergebnis konstatierte Güldenzopf: „Es hat sich schon viel getan. Stadt, Wirtschaft und Forschungsinstitut Umsicht ziehen an einem Strang, kooperieren enger und intensiver.“ Zugleich beweise die aktuelle Bürgerbefragung: „Die Zahl der Oberhausenerinnen und Oberhausener, die sich in der Stadt wohl fühlen, steigt.“ Doch es bleibe noch viel zu tun, sowohl auf Seiten der Stadt als auch der Wirtschaft. „Es geht jetzt darum, die Vorschläge umzusetzen.“

Dem schließt sich IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel an: „Oberhausen ist wirtschaftlich auf einem guten Weg. Dies gilt es aber nun dauerhaft zu verstetigen. Dazu sind die erarbeiteten Vorschläge im Masterplan Wirtschaft eine Erfolg versprechende Grundlage. Diese Ideen müssen jetzt aber zügig umgesetzt werden.“

Frank Lichtenheld, Geschäftsführer der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung ist stolz darauf, dass sich so viele Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen und Größen an dem Masterplan-Prozess beteiligt und ihre Ideen engagiert eingebracht haben. Nur so konnte ein solch konstruktiver Themenkatalog entstehen, der schließlich in sieben eingängigen Überschriften gegliedert wurde. Überschriften, die zeigen wohin die Reise gehen soll und wird: Oberhausen ist wirtschaftsfreundlich, qualifiziert, innovativ, smart, lebenswert, selbstbewusst und Oberhausen stellt Weichen. „Das packen wir jetzt alle zusammen an.“

Der Unternehmerverband hat bereits in mehreren Städten im Ruhrgebiet solche Masterpläne mitgestaltet und ist vom Zwischenstand überzeugt: „Wir wollten kein Hochglanz-Dokument fürs Regal, sondern einen lebendigen Masterplan, der aus der Wirtschaft heraus, aber vor allem für sie gemacht ist“, verdeutlichte Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz. Deshalb sei der Prozess des Masterplans, bei dem Stadt und Unternehmer sehr direkt, sehr intensiv und sehr offen zusammenarbeiten, so nützlich. Schmitz: „Wir haben eine Aufbruchstimmung in der Stadt; alle Akteure wollen an einem Strang ziehen, das konnte man bei diesem Workshop deutlich spüren. Daraus müssen wir jetzt etwas machen.“

Im kommenden Jahr soll der Masterplan veröffentlicht und schon erste Bilanz gezogen werden.