Eine gute Entwicklung im Jahr 2019 und zeigt: Die Wirtschaft im Ruhrgebiet auch für die Zeit nach der Corona-Pandemie gut aufgestellt.

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen
Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Im Ruhrgebiet entstanden 2019 ganze 32.517 neue Beschäftigungsverhältnisse. In der Region sind damit so viele Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt wie seit 1976 nicht mehr.

Die Beschäftigungsverhältnisse haben im Jahr 2019 in der Metropole Ruhr stärker zugenommen als im bundesweiten und im NRW-weiten Durchschnitt. Das zeigt der Wirtschaftsbericht 2019 der Business Metropole Ruhr (BMR), der Gesellschaft zur Wirtschaftsförderung des Regionalverbands Ruhr. Im Vergleich zum Vorjahr war die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 1,9 Prozent gestiegen. In Deutschland waren es 1,6 Prozent, in Nordrhein-Westfalen 1,8 Prozent. Damit sind nun rund 1,8 Millionen Menschen im Ruhrgebiet sozialversicherungspflichtig beschäftigt –so viele wie seit 1976 nicht mehr.

Für das Ruhrgebiet sind das in Zeiten der Corona-Pandemie gute Nachrichten. Denn unter den deutschen Metropolen hat das Revier mit diesem Wachstum zu den Regionen Frankfurt/Rhein-Main und Köln/Bonn aufschließen können, die ebenfalls um 1,9 bzw. 2,0 Prozent zulegen konnten. Damit lässt die Metropole Ruhr andere Regionen wie Rhein-Neckar (+1,3 Prozent) oder Hannover-Braunschwieg-Wolfsburg (+1,3 Prozent) hinter sich und hat sich damit eine stabile Ausgangslage für die Zeit nach der Corona-Pandemie verschafft.

Die stärksten Branchen sind dabei neben dem Leitmarkt Mobilität mit mehr als 9.000 Neubeschäftigungen auch Bauen & Wohnen (+ 5.666) sowie die Digitale Kommunikation (+ 3329) und der Leitmarkt Freizeit & Events (+ 2.289), die ebenfalls über dem Landes- und dem Bundesdurchschnitt lagen. Damit spiegeln sich in den wirtschaftlichen Entwicklungen auch zentrale Ergebnisse der Metropolvergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft und dem Ruhr-Forschungsinstitut für Innovations- und Strukturpolitik wider, die besondere Stärken der Metropole in den Bereich Lebensqualität, Wohnen und der Wissenschaftslandschaft herausstellte. Der Leitmarkt Bildung & Wissen konnte laut Wirtschaftsbericht konnte das stärkste Umsatzplus aller Leitmärkte im Ruhrgebiet erzielen.

Auch der Gesundheitssektor, der in der Corona-Pandemie besonders im Fokus steht, hat sich gut entwickelt. Das Ruhrgebiet hat in diesem Sektor die meisten Beschäftigten – knapp 350.000 Menschen arbeiten in Pflege, Medizin und Forschung. Ihre Zahl legte 2019 mit 2,6 Prozent mehr zu als im Bundesdurchschnitt.

Dem Gesundheitsbereich bietet die Krise genauso wie dem Leitmarkt Digitale Kommunikation sogar Chance zum weiteren Wachstum, ist man sich bei der BMR sicher. Indem sich die Metropole Ruhr den industriellen Kern bewahrt habe und weitere Leitmärkte stärken konnte, habe die Region gute Startbedingungen für die Zeit nach der Corona-Krise.