Grüner Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität. CO2-frei erzeugter Wasserstoff ist vieles: Energieträger, Speichermedium für Strom, Rohstoff für die Industrie und emissionsfreier Treibstoff. Doch seine großflächige Anwendung steht noch aus. Der Wasserstoff-Campus »HydrOB« will Wasserstofftechnologien in Großindustrie, Handwerk sogar bis in private Haushalte bringen.
Mit diesem Projekt will man Wasserstofftechnologien zügig in Industrie, Handwerk und Haushalten zur Anwendung bringen. »Campus for Hydrogen Technologies Oberhausen ist Anfang Februar 2021 an den Start gegangen. Er verzahnt die Entwicklung von Wasserstofftechnologien mit lokalen Demonstrationsvorhaben, Digitalisierung und Weiterbildung und soll regional, national und international richtungsweisende Entwicklungen ermöglichen, Unternehmen bei der Einführung von Wasserstofftechnologien unterstützen und auf diese Weise das Entstehen einer Wasserstoffwirtschaft fördern. Dazu sollen u.a. Technikums-, Fertigungs- und Laborflächen in einem Technologiekompetenzzentrum für die Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Oberhausen bereitgestellt sowie Schulungen und Informationsveranstaltungen durchgeführt werden.
»Ende 2020 haben wir das Oberhausener Wasserstoff-Projekt angestoßen. Lokale, regionale und global agierende Unternehmen engagieren sich als Partner – unser Projekt befindet sich auf einem guten Weg«, freuten sich Prof. Görge Deerberg vom Fraunhofer-Institut UMSICHT und der Strategiedezernent der Stadt Oberhausen Ralf Güldenzopf, Gründungsmitglieder von »HydrOB«.
Mit dabei sind neben der Stadt Oberhausen die MAN Energie Solutions, OQ Chemicals, Emschergenossenschaft/Lippeverband (EGLV), die Gemeinschafts-Müll-Verbrennungsanlage Niederrhein GmbH (GMVA), die STOAG Stadtwerke Oberhausen GmbH, die Energieversorgung Oberhausen (evo), die Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT), die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT.
»Damit haben wir einen erheblichen Standortvorteil«, stellte Oberbürgermeister Daniel Schranz fest. »Denn mit dem Fraunhofer UMSICHT besitzen wir in unserer Stadt nicht nur die wissenschaftliche Expertise. Zudem haben wir auch global und lokal agierende Unternehmen mit an Bord, die den klimafreundlichen Energieträger nicht nur produzieren, sondern auch einsetzen können.«
Der Wasserstoff-Campus Oberhausen soll die Ansiedlung sowohl von innovativen Start-ups und Unternehmen fördern als auch regionale Unternehmen dabei unterstützen, Wasserstofftechnologien optimal zu nutzen und damit die Transformation in eine Wasserstoffwirtschaft zu ermöglichen. Die Partner von »HydrOB« setzen sich für neue bzw. angepasste Technologien sowie zukunftsweisende Geschäftsmodelle ein, die Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft mit den Herausforderungen der Klimakrise zusammen denken und gemeinsam lösen möchten.
Begonnen hat in Oberhausen bereits die überregionale Vernetzung mit bestehenden H2-Initiativen. Auch ein Antrag auf Fördermittel für eine Produktionsanlage bei der GMVA wurde gestellt.
Statements der Mitwirkenden
Prof. Dr.-Ing. Görge Deerberg, stellv. Institutsleiter Fraunhofer UMSICHT
»2030 wollen wir Wasserstoff großtechnisch erzeugen, speichern und nutzen. Jetzt müssen die Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie als Einheit agieren und Maßnahmen starten, statt darauf zu verweisen, dass neue Entwicklungen besser sein könnten. Nicht reden, machen: Dieser Spirit treibt uns als Mitglied des Campus for Hydrogen Technologies Oberhausen an.«
Judith Pähr, MAN Energy Solutions
»Genau wie das Ruhrgebiet durchläuft auch der MAN Standort in Oberhausen eine Wandlung, weg vom klassischen Maschinenbauer und hin zu einem Anbieter von innovativen Technologielösungen. Ihre grundlegende Mission sieht MAN Energy Solutions darin, gemeinsam mit Kunden und Stakeholdern aus Energie nachhaltigen Fortschritt und Wohlstand zu schöpfen. Hintergrund dieser Fokussierung ist die epochale Herausforderung der Wirtschaft und Gesellschaft weltweit gegenübersteht: der Übergang zu einer klimaneutralen Ökonomie. Zur Bewältigung dieser Aufgabe hat das Unternehmen sein Portfolio um Hybrid-, Speicher- und digitale Servicetechnologien erweitert. Wichtig sind auch partnerschaftliche Zusammenarbeiten, um diese Innovationen und Veränderungen erfolgreich voranzutreiben. Aus diesem Grund engagieren wir uns beim neuen Wasserstoffcampus in Oberhausen. HydrOB soll eine Plattform bieten, um Bedarfe und Hindernisse für die erfolgreiche Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie zu ermitteln und Lösungen auf regionaler und überregionaler Ebene aufzuzeigen.«
Detlef Sprenger, Geschäftsführer der OWT Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung GmbH
»Dieses Projekt ist ein wichtiges Signal für einen leistungsstarken Wasserstoffmarkt und nachhaltige Lösungen für eine kohlenstoffarme Zukunft sowie für die Wirtschaftskraft der Unternehmen in Oberhausen.«