Boom der Büroneubauten in der Metropole Ruhr

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Im Ruhrgebiet entstehen so viele Bürogebäude wie lange nicht mehr. Die prognostizierten 264.000 Quadratmeter neugebauter Bürofläche in 2021 sind das größte Wachstum seit 2010.

Dies ist ein Ergebnis des Immobilienmarktberichts Ruhr, der am Montag von der Business Metropole Ruhr im Vorfeld der Immobilienmesse Expo Real veröffentlicht wurde. Das Neubauvolumen für Bürogebäude liegt damit satte 84 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Damit wird in diesem Jahr in der Metropole Ruhr mehr Bürofläche geschaffen als in sechs der sieben deutschen A-Städte. Nur in Berlin wird noch mehr gebaut.

„Die Entwicklung beim Neubau im Ruhrgebiet ist deutlich dynamischer als es in diesen zwei Corona-Jahren zu erwarten war. Das Ruhrgebiet bleibt mit nun 17,4 Millionen Quadratmetern klar der zweitgrößte Büroimmobilienmarkt in Deutschland“, so Prof. Dr. Julia Frohne, Geschäftsführerin der Business Metropole Ruhr GmbH. Auf Europas größter Immobilienmesse Expo Real, die am 11.10. in München startet, präsentiert sich das Ruhrgebiet mit dem Motto:

„Wenn, dann hier“.

12 Kommunen und insgesamt 80 Standpartner zeigen auf einem gemeinsamen Stand vielfältige Projekte und Konzepte zur Stadtentwicklung in der Metropole Ruhr. „Der große Auftritt mit vielen Partnern nach der Corona-Unterbrechung spricht für sich: Die richtige Zeit zum Investieren in das Ruhrgebiet ist jetzt.“, so Prof. Julia Frohne.

Auf der Expo Real in München gilt es für die Metropole Ruhr, diesen erfolgten Wandel noch sichtbarer und Investoren auf weitere Projekte neugierig zu machen.

Der Immobilienmarktbericht Ruhr bietet dafür Argumente. So ist die Spitzenmiete in der Metropole Ruhr für Bürogebäude im ersten Halbjahr erneut leicht gestiegen: Mittlerweile liegt sie in einer Spanne von 16,50 bis 17,00 Euro, in Einzelfällen sogar darüber.

Die gemittelte Durchschnittsmiete stabilisiert sich auf 8,40 Euro/Quadratmeter. Die Leerstandsquote für Büroimmobilien ist trotz der Pandemie nur leicht gestiegen, mit 4,2 Prozent bleibt sie deutlich im Bereich einer gesunden Angebotsreserve. Neben neu erschlossenen Flächen bietet insbesondere die Umwidmung ehemaliger Gewerbe- und Produktionsflächen vielfältige neue Perspektiven. Die Corona-Pandemie und die abwartende Haltung vieler Unternehmen bleiben dennoch nicht ohne Folgen: So hat sich der Gewerbeimmobilienmarkt nach langen Jahren des Wachstums und leichtem Rückgang in 2020 noch nicht erholt. Der Umsatz dürfte sich aber am Ende des Jahres auf dem Niveau des 10-Jahresmittels von 475.000 Quadratmetern bewegen. Corona hat zudem den Druck auf den Einzelhandel nochmal verstärkt.

Die gemittelte Durchschnittsmiete für 1a-Lagen im Einzelhandel sank in der Folge bis Mitte des Jahres um 5,5% auf 31,90 Euro/Quadratmeter. Auf der anderen Seite profitiert die Logistik vom Onlinehandel-Boom. Gegenüber 2020 ist der Bestand an modernen Logistikgebäuden um 7,9 Prozent auf 3,95 Millionen Quadratmeter gewachsen. Allein im ersten Halbjahr wurden 359.000 Quadratmeter fertiggestellt, was das
Neubauvolumen des gesamten Vorjahres schon um 9 Prozent übersteigt.

Die Expo Real findet von 11. bis zum 13. Oktober in der Messe München statt. Besucher finden die Metropole Ruhr In Halle B1 Stand 330.