Der Immobilienmarkt im Ruhrgebiet kommt robust durch die Corona-Jahre

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Das Ruhrgebiet bleibt mit nun 17,3 Millionen Quadratmetern der zweitgrößte Büromarkt in Deutschland

Der gewerbliche Immobilienmarkt der Metropole Ruhr hat die Corona-Pandemie bisher robust überstanden. Der Umsatz der Büroflächen erreichte mit 559.753 qm einen historischen Höchststand, ein Plus von 12,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020. Die Spitzenmieten für Büros stiegen um 6,8 Prozent auf 19,00 Euro/qm.

„Nach zwei Jahren Homeoffice-Debatten ist das ein wichtiges Zeichen. Die wieder anziehende Flächennachfrage in der Metropole Ruhr deutet darauf hin, dass das Unternehmensbüro auch künftig ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsorganisation bleiben wird“, sagte Prof. Dr. Julia Frohne, Geschäftsführerin der Business Metropole Ruhr. Im Vergleich mit den A-Städten ist die Metropole Ruhr weiter auf der Aufholjagd. Die Dynamik in einigen Bereichen, wie der Kaufkraft, ist im Vergleich mit den A-Standorten sogar überdurchschnittlich.

Ruhrgebiet bleibt zweitgrößter Büromarkt in Deutschland

Das Ruhrgebiet bleibt mit nun 17,3 Millionen Quadratmetern der zweitgrößte Büromarkt in Deutschland. 2021 waren in der Region 209.000 qm Bürofläche hinzugekommen – so viel wie 2020 und damit mehr als in den Vor-Coronajahren. So lag das Ruhrgebiet auch beim Neubau hinter Berlin, aber noch vor allen weiteren A-Städten. Die Nettoanfangsrendite sank in zentralen Lagen auf 4,0 Prozent, was aus Investorensicht ein Zeichen von stärkerer Sicherheit darstellt.

Die Leerstandsrate stieg im vergangenen Jahr in der gesamten Metropole Ruhr von 4,0 Prozent auf 4,5 Prozent. Der Markt zeigte sich hierbei sehr differenziert. „Im Ruhrgebiet liegen Chancen und Risiken dicht nebeneinander“, so Prof. Dr. Julia Frohne.

Die Innenstädte in Deutschland stehen vor einem großen Umbau. Viele Kommunen im Ruhrgebiet haben sich längst auf den Weg gemacht, um neue Nutzungen zu ermöglichen sowie Aufenthalts- und Erlebnisqualitäten zu verbessern. Wie in allen deutschen Städten litt der innerstädtische Einzelhandel 2021 auch in der Region. Das Mietniveau im Einzelhandel lag zwischen 20 und 195 Euro/qm und damit insgesamt 2,7 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Das Ruhrgebiet bleibt eine wichtige Drehscheibe für Logistik in Deutschland. Das zeigt sich bei Logistikimmobilien in steigenden Mieten und in sinkenden Renditen. Die Spitzenmiete in dieser Assetklasse stieg auf bis zu 5,70 Euro/qm, ein Plus von 7,8 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Nettoanfangsrendite Logistik sank von 7 Prozent auf 6 Prozent. In der gesamten Metropole Ruhr wurden 2021 490.800 qm NF Logistik neugebaut, 49 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch hier liegt das Ruhrgebiet mit Berlin weit vor den anderen deutschen A-Städten.