Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft aber auch Veränderungspotenziale des Unternehmens hängen stark von den Menschen ab, die im Unternehmen arbeiten. Das 10. Oberhausener Wirtschaftsforum bot eine gute Gelegenheit zur Information und zum Austausch von Personalverantwortlichen.

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Mehr als 140 Unternehmen informierten sich auf dem 10. Oberhausener Wirtschaftsforum und nutzen die Gelegenheit zum Fachsimpeln und Austausch

Wertewandel, Digitalisierung, die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt und ein neues Verständnis von Arbeit bringen neue Herausforderungen und auch neue Chancen, etwas zu verändern.

Die „schöne neue Arbeitswelt“ schafft ein Spannungsfeld zwischen individuellem Anspruch und betrieblichen Möglichkeiten und macht das Thema Personalarbeit zu einem sehr zentralen Faktor für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.

Die Zielsetzung und Herausforderung lauten heute für Unternehmen daher mehr denn je, die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, sie für das Unternehmen zu gewinnen, langfristig zu halten und weiterzuentwickeln. Die Perspektive in Bewerbungsgesprächen hat sich in den letzten Jahren vielfach um 180 Grad gedreht. Während die Kernfrage früher lautete „Warum sollten wir gerade Sie einstellen?“, lautet sie heute „Was können wir tun, um Sie für uns zu gewinnen?“. Was und wie wir in den kommenden Jahren arbeiten werden, betrifft Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber gleichermaßen. Und es ist eine Frage der aktiven Gestaltung.

Wie man sich als Unternehmen diesen Aufgaben stellt und welche Möglichkeiten es gibt, sich im „war oft Talentes“ zu behaupten wurde beim 10. Oberhausener Wirtschaftsforum, das gemeinsam vom Business Partner Club und der OWT Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung veranstaltet wird, mit mehr als 140 Unternehmen und Referenten diskutiert, die erfolgreiche Beispiele aus ihrer Praxis vorgestellt und damit Impulse gegeben haben.

Fazit des Austauschs – die eine Lösung oder den einen Königsweg gibt es nicht. Es ist die Mischung aus verschiedenen Aktionen, die Erfolg beim Thema Fachkräftesicherung versprechen.

Keynote-Speaker Felix Anrich, Geschäftsführer der FAIRFAMILY GmbH zeigte z.B. auf, welche positiven Auswirkungen der Aufbau eines gesetzlich geförderten Gesundheits-Benefit-Systems habe kann und welche Bedeutung es für die Markenbildung des Unternehmens hat.

Stefan Thielen, Geschäftsführer der GEWA mbH verwies bei seinen Ausführungen darauf, wie wichtig es gerade in seiner Branche ist, dass das Unternehmen am Arbeitsmarkt positiv sichtbar gemacht wird und damit die Chance hat, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Die Bedürfnisse und Zufriedenheit von Kunden auf der einen und die der Mitarbeiter auf der anderen Seite zu kennen und zu verstehen, um darauf das eigene Handeln auszurichten, verspricht nachhaltigen Erfolg, so Julia Steiner, Geschäftsführerin der Evers GmbH.

Jürgen Koch, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Oberhausen verwies darauf, dass die reine Zahl der Arbeitskräfte, die am Markt zur Verfügung steht, in den letzten Jahren massiv gesunken ist und daher neue Zielgruppen bei der Suche nach passendem Personal ins Auge gefasst werden müssen.

Für Sonja Droste, Inhaberin Droste Management ist ein nachhaltiges, lebensphasenorientiertes Personalmanagement auf Augenhöhe ein wichtiger Schlüsselfaktor im Recruiting und Bindung von Personal. Themen der individuellen Arbeitszeit- und Arbeitsort-Gestaltung gewinnen aus ihrer Sicht immer mehr an Bedeutung.

Für Moderator und Vorstand der reflact AG, Hartmut Scholl ist der Weg klar: „Wer die Zeitwende meistern will, wird das Thema „Kraft aus der Mitte“ neu denken müssen. Statt Blut, Schweiß- und Tränen-Reden zu halten oder eklektisch Einzel-Bausteine zu sammeln, gilt es, sich und das Team für die strategischen Hausaufgaben zu aktivieren. Die entscheidenden Schlüssel dafür sind: Ein Hinwenden, ein Fördern und die Arbeit an einer glaubhaften Aussicht auf eine gemeinsame gute Zukunft auszurichten.“

Eines ist nach dem Oberhausener Wirtschaftsforum klar – das Thema ist für den zukünftigen Erfolg von Unternehmen so zentral, dass es in den kommenden Monaten weiter vertieft werden soll und muss. Ziel kann es z.B. sein, ein gut funktionierendes Netzwerk von Personalverantwortlichen aufzubauen, aktuelle Themen des Personalmanagements zu referieren, sich mit Kollegen hierüber auszutauschen, voneinander zu lernen und das Know-how im Netzwerk branchenübergreifend zu erweitern. Auch gemeinsame Projekte und Aktionen sind denkbar, um zusammen einfach besser zu sein. BPC und OWT arbeiten bereits daran, entsprechende Strukturen und Angebote auf den Weg zu bringen.

Kontakt
OWT Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung GmbH
Petra Weyland-Frisch
petra.weyland@owtgmbh.de