Zugezogene erlebten die Menschen in der Ruhrregion als offenherzig.
![Studie RVR Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen](https://www.owtgmbh.de/app/uploads/2022/11/Studie-RVR-1024x721.jpeg)
Ruhrgebiet an der Spitze in Deutschland
Das Ruhrgebiet zeichnet sich laut einer Umfrage durch eine im bundesweiten Vergleich besonders ausgeprägte Willkommenskultur aus. Zugezogene erlebten die Menschen in der Ruhrregion als offenherzig – auch im Vergleich zu anderen deutschen Ballungsräumen, heißt es in einer Befragung im Auftrag des Regionalverbands Ruhr (RVR) in Essen, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. 42 Prozent der Befragten erklärten, die Menschen im Ruhrgebiet seien „viel mehr“ oder „eher mehr offenherzig und zugänglich“ als die Menschen in ihrer vorherigen Wohnregion. Das ist der Spitzenwert unter den sieben Ballungsräumen, die zum Vergleich standen.
Am niedrigsten war der Wert für die Region Stuttgart. Dort erklärten nur 29 Prozent der Befragten, sie empfänden die dortige Bevölkerung als aufgeschlossen.
Zu einer „Willkommenskultur“ im Sinne der Umfrage tragen nach Angaben der Befragten vor allem ein breites Kultur- und Freizeitangebot, eine gute Infrastruktur, ein breites Angebot an Arbeitsplätzen sowie „kulturelle Diversität“ bei. In der vom Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführten Umfrage sagten überdies 45 Prozent der Befragten im Ruhrgebiet, sie hätten in der Region schnell sozialen Anschluss gefunden. Nur die Region Frankfurt schnitt bei dieser Frage besser ab (51 Prozent).
YouGov hatte im Auftrag des RVR von Mitte August bis Mitte September mehr als 2.800 Menschen in Deutschland befragt, die innerhalb der vergangenen zehn Jahre in eine der sieben großen Metropolregionen des Landes – Hamburg, Berlin, Ruhrgebiet, Rheinland, Frankfurt am Main, Stuttgart und München – gezogen waren. Die Ergebnisse wurden gewichtet und weisen eine Gleichverteilung nach Region und Alterskategorie auf.
Laut Umfrage liegt das Ruhrgebiet an der Spitze aller befragten Regionen. Den letzten Platz belegt Stuttgart. Zu einer „Willkommenskultur“ im Sinne der Umfrage zählen auch ein breites Freizeit-und Kulturangebot, viele verschiedene Arbeitsplätze und eine gute Infrastruktur.
YouGov hat auch danach gefragt, wie schnell die Zugezogenen sozialen Anschluss gefunden haben. 45 Prozent von ihnen geben an, dass das im Ruhrgebiet schnell gegangen sei. In diesem Punkt muss sich das Ruhrgebiet nur der Region Frankfurt geschlagen geben.
Wettbewerb um Fachkräfte
Hintergrund der Umfrage ist der Wettbewerb der Regionen um Fach- und Nachwuchskräfte. Soziale Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle. „Die Metropole Ruhr kann durch relativ niedrige Lebenshaltungskosten, eine vielseitige Bildungslandschaft, wirtschaftliches Potenzial und berufliche Perspektiven in zukunftsträchtigen Branchen punkten“, sagte RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. Die in der Umfrage bestätigte Offenherzigkeit der Menschen sei ein weiterer Grund, sich im Ruhrgebiet niederzulassen.