Toller Erfolg für die erste Veranstaltung unter dieser Überschrift

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Jugendliche informieren sich über den Beruf des Schornsteinfegers bzw. der Schornsteinfegerin – Bildquelle: Agentur für Arbeit Oberhausen

Was junge Menschen mit der richtigen Berufswahl bewirken können…

Mittwochnachmittag, 15 Uhr in Oberhausen: die Sonne scheint, die Schule ist aus und dennoch kommen rund 20 junge Menschen ins B³ der Arbeitsagentur Oberhausen, um sich über Ausbildungsberufe im Handwerk zu informieren – dabei ging es an diesem Nachmittag nicht um irgendwelche Berufe.

Unter dem Motto: Ohne Handwerk keine Energiewende, waren vier Betriebe mit ihren Azubis und Anschauungsmaterial im B³. Die Schüler/innen erhielten somit aus erster Hand Infos zu nachhaltigen Berufen und konnten ihre Fragen stellen.

Anwesende Betriebe waren das Autohaus Lessingstraße, der Meisterbetrieb Schiller GmbH (Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik), die Schornsteinfegermeister Dirk Mörs-Sauskojus und Karsten Knoppik sowie die Günter Köster GmbH / Mercedes-Benz Servicepartner.

Ein Hingucker waren in jedem Fall die Schornsteinfegermeister, die mit ihrem Auftritt in „Dienstkleidung“ auch den Landesinnungsverband vertraten. Unter dem Motto: Neue Glücksbringer gesucht, brachten sie Werkzeuge aus dem Alltag eines Schornsteinfegers mit. Die interessierten Jugendlichen staunten nicht schlecht, dass sich darunter auch eine Drohne befand. „Die Schülerinnen und Schüler haben oft noch ein veraltetes Berufsbild im Kopf, von dem Schornsteinfeger, der Kamine reinigt und rußschwarz nach Hause geht. Doch so ist es nicht! Wir haben uns weiterentwickelt und gehen mit der Zeit. Schon lange arbeiten wir mit Kameras und Drohnen – unser Beruf ist viel technischer geworden.“, betont Dirk Mörs-Sauskojus. „Zudem sind wir auch wichtige Energieberaterinnen und Energieberater und können Tipps geben, wie richtiges Heizen Energie einspart! Klasse ist, dass sich auch immer mehr Frauen für den Job interessieren“, ergänzt Karsten Knoppik.

Auch darum ging es an diesem Nachmittag im B³: Frauen in Männerberufen sind immer noch nicht selbstverständlich und sie haben mit Vorbehalten zu kämpfen! So berichtete Denise Köster von ihren Erfahrungen als Kraftfahrzeug-Meisterin in dem Betrieb ihres Vaters. Die 30-Jährige ist bereits seit neun Jahren berufstätig und seitdem lebt sie mit den Vorbehalten: „Vor allem Männer nehmen mich nicht ernst und vertrauen nicht auf mein Können oder meine Kenntnisse. So möchten viele Kunden gar nicht von mir beraten bzw. bedient werden oder fragen hinterher noch mal männliche Kollegen, ob das auch alles stimmt, was ich erzählt habe! Dabei war ich in der Berufs- und in der Meisterschule eine der Besten und bekomme – gerade von Frauen – sehr viel Lob, wie gut ich Zusammenhänge erklären kann!“ Die Info-Veranstaltung im B³ hat der Oberhausenerin sehr gut gefallen. Sie schätzt das Engagement der anwesenden Schüler/innen und konnte auch direkt Bewerbungsmappen mit in den Betrieb nehmen.

Eines hat der Nachmittag in jedem Fall gezeigt: es lohnt sich am Ball zu bleiben und sich für Nachhaltigkeit und die Energiewende sowie für den eigenen Traumberuf stark zu machen!

„Ein wirklich gelungenes Event an dem vier Oberhausener Vorzeigeunternehmen teilgenommen haben. Sie konnten mit Vorurteilen aufräumen und zeigen, wie es heute im Handwerk wirklich ist, nämlich echt innovativ und mit tollen Gestaltungsmöglichkeiten. Da muss es einem nicht wundern, dass hier viele Schüler und Schülerinnen aus dem Gymnasialbereich teilgenommen haben. Sie wollten konkret sehen, welche Zukunftschancen ihnen eine duale Ausbildung im Handwerk bietet.“, so Martin Hinzmann, der den Bereich Unternehmensservice bei der OWT Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung leitet.

Diese neue Veranstaltungsform wurde von der Berufsberatung der Arbeitsagentur, dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters Oberhausen sowie von der OWT Oberhausener Wirtschafts- und Tourismus GmbH ins Leben gerufen – unterstützt hat zudem die Kreishandwerkerschaft Oberhausen-Mülheim an der Ruhr. Es fand zum ersten, aber sicherlich nicht zum letzten Mal statt.