Überraschend schnell scheint sich die lokale Beherbergungsbranche von den Einschnitten der Corona-Pandemie erholt zu haben. Zukunftsinvestitionen im Freizeit- und Beherbergungssektor machen sich jetzt ebenso bezahlt wie die verstärkten Anstrengungen, Oberhausen als attraktives Städtereiseziel zu positionieren.

Der Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen

Auch im Angebot – Bahnreisen nach Oberhausen, © OWT GmbH, Sebastian Becker

Noch 2019 befand sich Oberhausen in einer glänzenden touristischen Ausgangslage. In ihrer damaligen Halbjahresbilanz sprach die OWT Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung GmbH perspektivisch von Bestmarken, die unter optimalen Gesichtspunkten in den Folgejahren zu erreichen wären. Für 2019, dem bisherigen Rekordjahr für den Tourismus in Oberhausen, war die Prognose zutreffend. Dann kam Corona. Umso überraschender muten jetzt wieder die aktuellen Übernachtungszahlen für das erste Halbjahr 2023 an, die vom Landesamt für Statistik, IT.NRW mit Sitz in Düsseldorf veröffentlicht worden sind.

Im Zeitraum Januar bis Juni 2023 haben die Übernachtungen in Oberhausener Betrieben ab zehn Betten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31,2 Prozent auf insgesamt 282.001 zugenommen, die Zahl der Ankünfte stieg sogar um 38,4 Prozent auf 126.146. Noch interessanter ist der Vergleich zum Vorkrisenniveau.

Mit einem Plus von 5,9 Prozent bei den Ankünften und 14,2 Prozent bei den Übernachtungen gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 liegt Oberhausen nicht nur deutlich über den entsprechenden Vergleichswerten im Ruhrgebiet (minus 2,0 Prozent Ankünfte und plus 2,6 Prozent Übernachtungen), sondern auch über dem NRW-weiten Landestrend (minus 3,9 Prozent bei den Ankünften und plus 1 Prozent bei den Übernachtungen). Ein neuer Übernachtungsrekord im Jahr 2023 scheint für Oberhausen durchaus in Reichweite.

„Wir beobachten eine nachhaltige Wende zum Positiven“, so Rainer Suhr, Tourismus-Leiter von der OWT. „Trotz hoher Inflation und Konsumschwäche ist von Zurückhaltung im Städtetourismus in Oberhausen aktuell wenig zu spüren. Besonders erfreulich: Die ausländischen Gäste kommen wieder. Insbesondere natürlich aus den Benelux-Ländern, wo wir verstärkt geworben haben. Die Investitionen in den Standort Oberhausen haben sich gelohnt. Topgolf ist ein sehr gutes Beispiel dafür.“ Suhr betrachtet die aktuellen Zahlen als wichtigen Schritt, um an die positive Entwicklung Oberhausens vor Corona anzuknüpfen, mahnt aber gleichzeitig langen Atem an: „Hier geht es nicht um Momentaufnahmen, sondern um langfristige Trends. Die Zunahme der Übernachtungszahlen, gerade auch im Regionalvergleich, macht deutlich, dass hier alle beteiligten Akteure aus der Freizeit-, Kultur- und Beherbergungswirtschaft seit Jahren eine hervorragende Arbeit leisten und sich gemeinsam für die Destination ins Zeug legen.“ Nun bedürfe es noch weiterer Anstrengungen, um die Auslastung der Häuser entsprechend zu erhöhen, denn seit 2019 seien auch die Bettenkapazitäten in Oberhausen kontinuierlich gestiegen. „Dazu könnten der Ausbau unseres Convention-Bereiches und natürlich auch Großprojekte wie Karls Erlebnisdorf oder die hoffentlich bald wieder anstehende Neunutzung des Metronom Theaters beitragen.“