Verein „Bergmannstradition“ möchte, dass das Modell wieder in Oberhausen steht
1 x 2 m misst das Modell der ehemaligen Zeche Osterfeld und bringt die Betrachter von heute immer wieder zum Staunen – So groß war sie? So viele Gebäude standen hier? Was genau war das denn da? Und dann beginnt in den Gesprächen meist eine Zeitreise in eine Ära, die zwar schon Geschichte aber eigentlich noch gar nicht so lange her ist.
„Als die Schachtanlage Osterfeld am 31. März 1992 stillgelegt wurde, begann man mit dem Abreißen der Anlagen. Wir vom Vorstand des Fördervereins Bergmannstradition hatten auf unsere Anfrage hin das Glück und konnten diverse Einzelstücke und Relikte der Zechenzeit quasi in letzter Minute vor dem Reißwolf und dem Abfallcontainer retten. So unter anderem auch das Modell der Zeche. Es stand ursprünglich in der alten Lohnhalle und gab damals schon den Besuchern einen Überblick über die Gesamtanlage. Wir packten in bewährter Bergmannsmanier die Sache an – ein Modell, vier Ecken, vier Männer, ein Autodach und ab nach Kamp-Lintfort zum ehemaligen Knappenheim. So konnten wir das Modell retten und freuen uns, es heute wieder zurück nach Oberhausen bringen zu können, wo es, wie wir finden, auch hingehört“ so lebendig schildert Manfred Stratenhoff, 1. Vorsitzender der Fördergemeinschaft Bergmannstradition die damalige Rettungsaktion.
Stadtarchivar Dr. Magnus Dellwig hat vor einigen Monaten den Kontakt zum Verein hergestellt, so dass heute nun die offizielle Übergabe des Modells durch die Mitglieder des Vereins, die es sich nehmen ließen in Bergmannskittel zu erscheinen, möglich wurde.
Frank Lichtenheld hat als Geschäftsführer der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung einen ganz besonderen Bezug zur Fläche der ehemaligen Zeche Osterfeld, denn sie wird maßgeblich von der OWT entwickelt und für ihre neue Zukunft zum Leben und Arbeiten gerüstet. Übergangsweise wird deshalb das Modell in den Räumen der Gesellschaft zu sehen sein, um dann später an seinen endgültigen Standort im neuen Ausbildungszentrum für Bauberufe umzuziehen. Das ehemalige HDO-Gebäude und der Gartendom werden derzeit zu einer modernen Ausbildungsstätte für den Bauindustrieverband NRW umgebaut. Dirk Grünewald, Präsident der nordrhein-westfälischen Bauindustrie und Vorstandsvorsitzender des Berufsförderungswerks der Bauindustrie NRW e.V. freut sich, dass er dem Modell im ABZ eine neue alte Heimat geben und für die Jugendlichen, die hier in Zukunft ausgebildet werden, eine Brücke zur Geschichte des Ortes schlagen kann.
Von dem auf dem Modell zu sehenden Gebäuden sind heute neben dem Förderturm und dem Gartendom noch die beiden Torhäuser und das denkmalgeschützte Steigerhaus erhalten, in dem das Unternehmen Plassmeier Projektentwickler, das Architekturbüro MADACO, die Messebaufirma AMECKO und die Kommunikationsagentur CONTACT ihren Firmensitz haben und so auf historischem Boden ein zukunftsweisendes Kreativquartier bilden.